
Der oe-tag ist das Forum für gemeinnützige Organisationsentwicklung und findet seit 2008 einmal im Jahr in Berlin statt. Hier kannst du Kolleg:innen treffen, die wie du Berater:innen sind, Führungsarbeit leisten und an Organisationsentwicklung interessiert sind. Der oe-tag versteht sich als Ort für Austausch, Inspiration und Experimente. Jedes Jahr kannst du etwas Neues lernen, in aktuelle Themen eintauchen und in einer community of practice Erfahrungen sammeln.
Der oe-tag findet am 9. Juni 2023 live in Berlin statt!
Dieses Jahr geht es um “Regenerative Kulturen”.
Am oe-tag 2023 möchten wir erkunden, was Regenerative Kulturen ausmacht und wie wir sie gestalten können – sowohl nach Innen, als auch in Bezug auf ihre Ausrichtung im Feld. Im Fokus stehen dabei Fragen wie diese:
- Wie können wir Sinn, Vision und Kreativität als Energiequellen nutzen?
- Welche Rahmenbedingungen und Praktiken fördern Resilienz?
- Was zeichnet regenerative Geschäftsmodelle aus?
- Was ist ein regenerativer Umgang mit Zeit und Tempo?
- Was macht Räume aus, die Energie geben statt sie zu nehmen?
- Wie entsteht eine Kultur von Verantwortung?
- Was braucht Führung, um regenerativ zu wirken?

© Victoria Tomaschko
In diesem Jahr findet der oe-tag wieder am sonnigen 9. Juni auf der Floating in Berlin statt. Im Fokus möchten wir erkunden, was Regenerative Kulturen ausmacht und wie wir sie gestalten können – sowohl nach Innen, als auch in Bezug auf ihre Ausrichtung im Feld.
Wer von der Inflation des Nachhaltigkeitsbegriffs ein wenig abgegessen ist, kann zunehmend aufatmen: der neue Horizont bewusster Entwicklung ist die „regenerative“ Qualität – und die schickt sich gerade an, beträchtliche Strahlkraft zu entwickeln. Ein schöner Anlass, sich die Sache mal unter das oe-tags Mikroskop zu ziehen…
- Was verbirgt sich hinter der Idee Regenerativer Kulturen? Was bringt sie Neues?
Nachhaltigkeit beschreibt eine Art der Ressourcennutzung, die das übergeordnete System erhält, statt es zu zerstören. Regenerative Ansätze gehen einen Schritt weiter und fragen, wie die Nutzung von Ressourcen dazu beitragen kann, das übergeordnete System nicht nur zu erhalten, sondern zu erneuern und weiterzuentwickeln. Nachhaltigkeit ist damit natürlich nicht passé, aber es scheint an der Zeit, das nächste Anspruchslevel zu markieren.

Wie im Falle der Nachhaltigkeit wurzelt der Diskurs zu regenerativen Systemen in der Ökologie, ist aber ebenso relevant in Bezug auf soziale und ökonomische Fragen.
Mit dem Fokus auf dem Zusammenspiel von Systemebenen (welchen Beitrag leistet ein Sub-System zur Entwicklung des ihm übergeordneten Systems?), bieten sich für die Organisationsentwicklung dabei zwei relevante Schnittflächen: Die Interaktion von Person und Organisation und die Interaktion der Organisation mit ihrer Umwelt.
Im Sinne der „Ebenenharmonie“ kommen idealerweise an beiden Schnittflächen die gleichen Werte zum Tragen: wenn wir uns draußen für Chancengerechtigkeit einsetzen, sollten wir diese in unserer Kultur der Zusammenarbeit auch abbilden; wenn wir im Team auf achtsamen Umgang miteinander Wert legen, sollten wir das mit unseren Partner:innen im Feld ebenso leben.
Der doppelte Anspruch, der darin in Bezug auf die Gestaltung von Organisationen steckt, lässt sich in zwei Bildern einfangen: Die ins Wasser gestreckten Füße und die an der Schubkarre hochgekrempelten Ärmel. Sie gehören wohl zusammen. Wir müssen mit der Umsetzung von regenerativen Kulturen bei uns selbst anfangen, auf uns achten, für uns sorgen, einen Arbeitsstil pflegen, der uns stärkt und nicht auslaugt. Und: wir müssen immer wieder Verantwortung für das größere Ganze übernehmen. Uns nicht auf unserer Hängematte ausruhen, sondern anpacken und unsere Achtsamkeit auch nach außen richten.
Die klassischen Spannungsfelder Individuum und Kollektiv, Shareholder und Stakeholder Value, oder aus sehr hoher Flughöhe auch Mensch und Natur sind damit in ihrer Grundlogik vergleichbar. Sie machen vermeintliche, scheinbar unausweichliche Gegensätze zwischen Systemebenen auf, für die immer auch ein regeneratives Zusammenspiel möglich ist.
Das Scharnier bildet dabei jeweils das Konzept der Verantwortung. Wenn ich mich als Teil des größeren Ganzen erfahren kann, fühle ich mich für seine Entwicklung mitverantwortlich. Wenn ich mich von ihm entfremde, stelle ich meine Interessen als Ansprüche an die Umwelt und nutze sie aus, wo es mir möglich ist. Regenerative Kulturen befeuern die positive Spirale der Verantwortlichkeit – und zwar nicht als moralisches Sondergepäck, sondern als freudige Grundlage des ganz normalen Handelns und Seins.

Wieviel
120€ – 250€
(nach Selbsteinschätzung)
Wann
Berlin: 9. Juni 2023
Ankommen 9:15 – 10:00 Uhr
Programm 10:00 – 18:30 Uhr
Wo
Floating Berlin
Lilienthalstraße 32
10965 Berlin

Programm oe-tag
9. Juni 2023
10:00 – 11:00 Uhr | Einstieg ins Thema |
11:00 – 13:00 Uhr | Parallele Workshops |
13:00 – 14:00 Uhr | Lunch |
14:00 – 15:00 Uhr | Regenerative Angebote |
15:30 – 17:30 Uhr | Parallele Workshops |
17:30 – 18:30 Uhr | Abschluss |
danach bis 23:00 Uhr | 25-Jahrs-Party |